Gesprächsrunde zum ICSID-Fall zieht zahlreiche Alumni des Masterstudiengangs im Völkerrecht an

Mit mehr als 70 Expert:innen – viele davon Absolvent:innen des Masterstudiengangs im Völkerrecht der Universitäten Heidelberg und Chile, darunter mehrere Vertreter:innen der ersten Generation vor 22 Jahren – fand im Heidelberg Center die Gesprächsrunde „Chile vor dem ICSID: Interconexión Eléctrica S.A. gegen die Republik Chile“ statt.

Die Veranstaltung wurde vom Heidelberg Center für Lateinamerika – im Rahmen des Masterstudiengangs im Völkerrecht, Investitionen und Handel (LL.M.) – in Zusammenarbeit mit dem Alumni-Netzwerk Heidelberg LatAm und dem CAM Santiago der Handelskammer von Santiago organisiert. Mit CAM Santiago verbindet das HCLA seit 2022 eine Kooperationsvereinbarung. Die große Zahl an teilnehmenden Alumni machte das Event zu einem intergenerationellen Begegnungsort und festigte das Programm als aktive wissenschaftliche Gemeinschaft, die sich den Herausforderungen des Völkerrechts stellt.

Die Veranstaltung wurde von der akademischen Direktorin des Heidelberg Centers, Dr. Inés Recio, eröffnet und von Ximena Vial, Geschäftsführerin des CAM Santiago, abgeschlossen. Beide hoben die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Institutionen und die Bedeutung der Brückenbildung zwischen Wissenschaft und Schiedsgerichtspraxis hervor.

Prof. Dr. Niels Petersen (Universität Münster, Deutschland) bot eine allgemeine Betrachtung des Falles aus europäischer Perspektive. Die Anwält:innen Ricardo Vásquez und Paulina Riquelme lieferten Beiträge aus der Sicht der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit bzw. des Umweltrechts. Die Moderation übernahm Dr. Andrea Lucas Garin, akademische Koordinatorin des Programms und Absolventin der ersten LL.M.-Generation.

Die Gesprächsrunde bot einen Raum für kritische Reflexion über die Auswirkungen des kürzlich ergangenen Schiedsspruchs vom 13. Dezember 2024 im Rahmen des Investitionskapitels des Freihandelsabkommens zwischen Chile und Kolumbien. Damit stärkt diese Veranstaltung die Rolle des Masterprogramms als Katalysator für aktuelle juristische Debatten mit internationaler Reichweite. Die Veranstaltung vom 15. April war die erste akademische und berufliche Gelegenheit, sich mit diesem noch neuen Fall der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit auseinanderzusetzen.